Replikation von virtuellen Maschinen

Die Möglichkeit zur Replikation ist nur für virtuelle VMware ESXi-Maschinen verfügbar.

Unter Replikation wird (hier) ein Prozess verstanden, bei dem von einer virtuellen Maschine zuerst eine exakte Kopie (Replikat) erstellt wird – und dieses Replikat dann mit der ursprünglichen Maschine fortlaufend synchronisiert wird. Wenn Sie eine wichtige virtuelle Maschine replizieren, haben Sie immer eine Kopie dieser Maschine in einem startbereiten Zustand verfügbar.

Eine Replikation kann entweder manuell oder auf Basis einer (von Ihnen spezifizierten) Planung gestartet werden. Die erste Replikation ist vollständig, was bedeutet, dass die komplette Maschine kopiert wird. Alle nachfolgenden Replikationen erfolgen dann inkrementell und werden mithilfe von 'CBT (Changed Block Tracking)' durchgeführt (außer diese Option wird extra deaktiviert).

Replikation vs. Backup

Anders als bei geplanten Backups wird bei einem Replikat immer nur der letzte (jüngste) Zustand der virtuellen Maschine aufbewahrt. Ein Replikat belegt Platz im Datenspeicher, während für Backups ein kostengünstigerer Storage verwendet werden kann.

Das Aktivieren eines Replikats geht jedoch deutlich schneller als eine klassische Wiederherstellung aus einem Backup – und ist auch schneller als die Ausführung einer virtuellen Maschine aus einem Backup. Ein eingeschaltetes Replikat arbeitet schneller als eine VM, die aus einem Backup ausgeführt wird, und es muss kein Agent für VMware geladen werden.

Anwendungsbeispiele

  • Sie replizieren virtuelle Maschinen zu einem Remote-Standort.

    Die Replikation ermöglicht Ihnen, teilweise oder vollständige Datacenter-Ausfälle zu überstehen, indem Sie die virtuellen Maschinen von einem primären zu einem sekundären Standort klonen. Als sekundärer Standort wird üblicherweise eine entfernt gelegene Einrichtung verwendet, die normalerweise nicht von denselben Störereignissen (Katastrophen in der Umgebung, Infrastrukturprobleme etc.) wie der primäre Standort betroffen wird/werden kann.

  • Sie replizieren virtuelle Maschinen innerhalb eines Standortes (von einem Host/Datenspeicher zu einem anderen).

    Eine solche Onsite-Replikation kann zur Gewährleistung einer hohen Verfügbarkeit und für Disaster Recovery-Szenarien verwendet werden.

Das können Sie mit einem Replikat tun

  • Ein Replikat testen

    Das Replikat wird für den Test eingeschaltet. Verwenden Sie den vSphere Client oder andere Tools, um die korrekte Funktion des Replikats zu überprüfen. Die Replikation wird angehalten, solange der Test läuft.

  • Failover auf ein Replikat

    Bei einem Failover wird der Workload der ursprünglichen virtuellen Maschine auf ihr Replikat verschoben. Die Replikation wird angehalten, solange die Failover-Aktion läuft.

  • Das Replikat sichern

    Backup und Replikation erfordern beide einen Zugriff auf virtuelle Laufwerke, wodurch wiederum der Host, auf dem die virtuelle Maschine läuft, in seiner Performance beeinflusst wird. Wenn Sie von einer virtuellen Maschine sowohl Backups als auch ein Replikat haben wollen, der Produktions-Host dadurch aber nicht zusätzlich belastet werden soll, dann replizieren Sie die Maschine zu einem anderen Host. Dieses Replikat können Sie anschließend per Backup sichern.

Einschränkungen

  • Folgende Arten von virtuellen Maschinen können nicht repliziert werden:

    • Fehlertolerante Maschinen, die auf ESXi 5.5 (und niedriger) laufen.
    • Maschine, die aus Backups ausgeführt werden.
    • Die Replikate von virtuellen Maschinen.
  • Einige Hardwareänderungen, wie z.B. das Hinzufügen einer Netzwerkkarte (NIC) zum ESXi-Host oder das Entfernen einer NIC aus dem Host, führen zu einer Änderung der internen IDs des Hosts. Diese Änderung wirkt sich auf die VM-Replikationspläne aus. Nach einer solchen Änderung müssen Sie die VM-Replikationspläne, in denen der ESXi-Host als Quelle oder Ziel ausgewählt ist, neu erstellen. Anderenfalls werden die VM-Replikationspläne fehlschlagen.